"Metal matters - Heavy Metal als Kultur und Welt"

Die interdisziplinäre Tagung am 3. bis 5. Juni 2010 an der HBK Braunschweig, organisiert von Rolf F. Nohr und Herbert Schwaab

Anfang Juni 2010 hat die Tagung "Metal matters - Heavy Metal als Kultur und Welt" in Braunschweig versucht, eine Leerstelle der Kultur- und Medienwissenschaft mit auszufüllen und die Komplexität des Phänomens Metal herauszustellen. Dieser Blog bündelt die Perspektiven der Konferenz und versucht den dort interdisziplinär zusammengeführten Strom aus Ideen, Projekten und Perspektiven vorläufig fortzuführen.

Dienstag, 31. Januar 2012

Ozzy, Release-Party und Metallisches Terzett

Am 15.3.2012 ist es soweit - die lange aufgeschobenen Feierlichkeiten zur Kiellegung des "Metal Matters"-Bandes finden in Braunschweig statt. Um 19.30 zeigt das Universum Kino "God Bless Ozzy Osbourne", danach findet ein entsprechendes Rahmenprogramm im Riptide statt. Unter dem Titel "Chiroptera: Gestern, heute und morgen" soll der ›Prince of Darkness‹ eine angemessene akademische Würdigung erfahren. Die Herren Dr. Elflein, Dr. Schäfer und Dr. Nohr werden daher als Metallisches Terzett anhand von Quellenauswertung und Material-Interpolation eine literarisch-wissenschaftliche Annäherung an das Phänomenfeld Ozzy Osbourne wagen und versuchen, bis dato eher unbekannte Facetten zur erweiterten Interpretation aufzuschließen.
Dabei wird auch der Band unauffällig in die Kamera gehalten werden.
Anwesende Beitragende werden mit Freibier und "Vivat"-Rufen bedacht werden.


Dienstag, 24. Januar 2012

Metal-Periodensystem
























... es scheint eine merkwürdige Korrelation von Metal und Naturwissenschaften zu bestehen (s. auch hier). Jedenfalls suggeriert dieses Periodensystem die potentielle Existenz von weiteren unentdeckten Elementen im Metal-Universum. United Metaleggheadz - go for your Bunsenbrenner!

Freitag, 13. Januar 2012

Anonymous vs. Gene Simmons

Gene "I invented everything in Heavy Metal" Simmons hat es wohl mit den Lizenzprozessen und dem Franchising von Kiss-Produkten (oben: formschöne Särge: "These burial caskets are made of 20-gauge steel and feature iconic KISS images with a striking black interior fabric. Both head panels display classic KISS logos.") übertrieben. Die freundlichen Herren von Anonymous rufen zur Operation Payback auf. No more "Rockin’ the Corps" - now its more "Creatures of the Night"

Mal döch Mal

Nebenstehende drei Ausmalbildchen sind aus dem ganz und gar unverzichtbaren Ausmalbuch ›Das Metal Malbuch für die Heavy Familie‹ von Christopher Tauber. Damit können unsere lieben Kleinen nunmehr also ganz subtil an Lilifee & Baumeister Bob vorbei direkt in den schweren Metal hinein sozialisiert werden. Und das ist gut so. Und sieht auch schön aus. Denn die 26 Ausmalvorlagen orientieren sich an einschlägigen Covergestaltungen – wer beispielsweise die nebenstehenden drei Variationen als erstes richtig identifiziert bekommt einen wertvollen Sachpreis.
Wer das Buch kauft, bekommt zudem ein schönes Vorwort von Jörg Scheller, in dem sich nicht zuletzt der wunderbare und wie aus Marmor gehauene Satz findet: "Der Schwermetaller ist der Bilderbuchbürger unter den Gegenbewegten"

Dienstag, 10. Januar 2012

Neuerscheinung: Metal Rules The Globe


Table of Contents
The Global Spread of Heavy Metal

1 “Introduction: Affective Overdrive, Scene Dynamics, and Identity in the Global Metal Scene ” by Jeremy Wallach, Harris M. Berger, and Paul D. Greene.

2 “The Globalization of Metal” by Deena Weinstein.
Metal, Gender, Modernity

3 “‘A Dream Return to Tang Dynasty’: Masculinity, Male Camaraderie, and Chinese Heavy Metal in the 1990s” by Cynthia P. Wong.

4 “Unleashed in the East: Metal Music, Masculinity, and ‘Malayness’ in Indonesia, Malaysia, and Singapore” by Jeremy Wallach.
Metal and the Nation

5 “Electronic and Affective Overdrive: Tropes of Transgression in Nepal’s Heavy Metal Scene.” by Paul D. Greene.

6 “Otherwise National: Locality and Power in the Art of Sepultura” by Idelber Avelar.
Metal and Extremist Ideologies

7 “The Marketing of Anglo-Identity in the North American Hatecore Metal Industry” by Sharon Hochhauser.

8 “Musical Style, Ideology, and Mythology in Norwegian Black Metal” by Ross Hagen.

9 “‘You Are from Israel and That Is Enough to Hate You Forever’: Racism, Globalization and Play within the Global Extreme Metal Scene” by Keith Kahn-Harris.
Metal and the Music Industry

10 “Arenas of the Imagination: Global Tours and the Heavy Metal Concert in the 1970s” by Steve Waksman.

11 “Thunder in the Far East: The Heavy Metal Industry in 1990s Japan” by Kei Kawano and Shuhei Hosokawa.
Small Nation/Small Scene Case Studies

12 “Metal in a Micro Island State: An Insider’s Perspective” by Albert Bell.

13 “Noisy Crossroads: Metal Scenes in Slovenia” by Rajko Muršič.

14 “Nako: The Metal in the Marrow of Easter Island Music” by Dan Bendrups.

Afterword by Robert Walser.

Editors’ Acknowledgments

Works Cited

Contributor Notes

Montag, 2. Januar 2012

CFP: The Art of Listening. Trends und Perspektiven einer Geschichte des Musikhörens

Berlin, 12-14.7.12 // 15.2.12
Seit Mitte der 1990er Jahre und dem bahnbrechenden Buch von James Johnson („Listening in Paris. A Cultural History“, 1995) ist die Geschichte des Musikhörens auf ein neues Interesse in den Musik- sowie Geschichtswissenschaften, aber auch in den Kulturwissenschaften gestoßen. Dieses Interesse knüpft einerseits an Diskurse aus den 1920er Jahren an und rührt andererseits von der Öffnung der Geisteswissenschaften im Zuge des cultural turns her, in Folge dessen die Hegemonie des Visuellen kritisch hinterfragt wurde. Seitdem sind für das Musikhören – als einer Form des Hörens in der Moderne – Studien entstanden, die Situationen des Hörens im Konzert und anderen lebensweltlichen Zusammenhängen mit musik-, sozial-, kultur- und ideenhistorischen Kontexten verbinden. Die Tagung will zum einen eine Bilanz des Stands der Diskussion zum Musikhören in der Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts ziehen. Zum anderen soll es darum gehen, Desiderata der bisherigen Forschung zur Geschichte des Musikhörens auszumachen, methodische Zugriffsweisen zu reflektieren und die Chancen einer kritischen, historischen Betrachtung von kulturellen Praktiken für aktuelle Diskussionen über die Veränderung des Musikhörens im 21. Jahrhundert zu nutzen. Zu einer Aktualisierung des Themas soll gleichzeitig ein gemeinsam mit dem Radialsystem V entworfenes Programm von Konzerten und Installationen beitragen, die mit Hörformen und -situationen experimentieren. Da das Musikhören als ein historisches Phänomen ein amorpher Forschungsgegenstand ist, geht er über einen einzelnen methodischen Zugriff hinaus und bedarf einer transdisziplinären Zusammenarbeit der historischen Disziplinen von der Musik-, Kultur- und Medienwissenschaft bis hin zu Wissenschaftsgeschichte und historischer Anthropologie.
Die Tagung wird sich daher mit einer Reihe von Perspektiven auf die Historizität des Musikhörens in der europäischen Moderne befassen und ihre Relevanz für jüngere Entwicklungen ausloten. Vorschläge für Themen aus den folgenden Bereichen sind willkommen:
- Wandel in der Geschichte des Musikhörens: Die longue durée in der Geschichte des Musikhörens erlaubt Fragen über spezifische Veränderungen von Hörformen. Wie entwickelte sich das Hören von Musik und war dies ein evolutionärer Prozess? Welche Kontinuitäten und Diskontinuitäten gab es in seiner Entwicklung? Wie lässt sich zwischen einer Natur des Hörens und einer Kultur des Hörens vermitteln? Wie lässt sich ein Dialog zwischen geistes- und naturwissenschaftlichen Zugriffen auf das Musikhören in Geschichte und Gegenwart entwickeln? Wo waren bzw. sind die Grenzen des Musikhörens zu anderen Formen des Hörens?
- Praktiken des Musikhörens: Dieses Thema umfasst alle Praktiken des Hörens, die im Konzertsaal ausgeübt worden sind: die kulturelle Inszenierung von Musikdarbietungen genauso wie die Vorbereitung auf die Musik, die verbale und nonverbale Kommunikation ebenso wie die emotionale Verarbeitung des Gehörten. Welche Emotionen lösten Konzertbesuche aus und wie standen sie im Zusammenhang mit Praktiken außerhalb des Konzertsaals? Wie entwickelte sich das Verhältnis von Aufmerksamkeit und Zerstreutheit? Wie wurde Musikhören in Kunst und Literatur repräsentiert? Wie beeinflussen unterschiedliche Aufführungstypen das Musikhören? Welche Rolle spielen Unterstützungen des Hörerlebnisses durch begleitende Text- oder Bildmedien? Verhielten sich Publika in Theatern, Opernhäusern oder Kinos ähnlich wie die Konzerthörer? Wanderten die Publika des Konzerts zwischen unterschiedlichen Aufführungsformen? Welche Rolle spielen Konstruktionen eines männlichen und weiblichen Hörens?
- Kompositionen und Musikhören: Die Beziehung von musikalischem Text und den Hörern verdient neue Beachtung. Daher muss gefragt werden, in welchem Maße kompositorische Entwicklungen auf einen impliziten Hörer in den Kompositionen schließen lassen. Welchen Einfluss nahmen Komponisten auf die Hörerreaktionen im Konzertsaal? Welche Möglichkeiten gibt es, anhand von Topoi, Idiomen und Gattungen oder von individuellen Beispielen Werke als Quelle einer historischen Hörforschung zu nutzen?
- Musikhören und neue Medien: Dieser Themenkomplex befasst sich mit der Beziehung des Musikhörens und der technologischen Innovationen von Aufnahme-, Übertragungs- und Wiedergabetechniken. Wie haben neue Technologien das Musikhören verändert, und wie wirken sich Praktiken des Musikhörens auf neue Medien aus? Gab es unterschiedliche Formen des Musikhörens auf Wie haben neue Medien die Grenzen von Privatheit und Öffentlichkeit beim Musikhören neu definiert?
- Räume des Musikhörens: Musikhören ist in lokalen Praktiken und Traditionen verankert und zur gleichen Zeit ein globales Phänomen. Wie abhängig war das Musikhören von lokalen Bedingungen und wie fand seine nationale und transnationale Verbreitung statt? Welchen Einfluss hatten regionale und urbane Kulturen auf die Praktiken des Hörens und welche Rolle spielte Architektur für das Musikhören?

Wir laden ein, Vorschläge für Einzelvorträge in deutscher oder englischer Sprache einzusenden.
Abstracts (max. 250 Wörter) und ein kurzer CV können bis zum 15. Februar 2012 geschickt werden an: Prof. Dr. Christian Thorau, Universität Potsdam, Email: fuellner@uni-potsdam.de.