"Metal matters - Heavy Metal als Kultur und Welt"

Die interdisziplinäre Tagung am 3. bis 5. Juni 2010 an der HBK Braunschweig, organisiert von Rolf F. Nohr und Herbert Schwaab

Anfang Juni 2010 hat die Tagung "Metal matters - Heavy Metal als Kultur und Welt" in Braunschweig versucht, eine Leerstelle der Kultur- und Medienwissenschaft mit auszufüllen und die Komplexität des Phänomens Metal herauszustellen. Dieser Blog bündelt die Perspektiven der Konferenz und versucht den dort interdisziplinär zusammengeführten Strom aus Ideen, Projekten und Perspektiven vorläufig fortzuführen.

Donnerstag, 18. Oktober 2012

Was haben Metal und Schavan gemeinsam? Nichts...

Das Abblendlicht  Streiflicht der Süddeutschen hat schon vor einiger Zeit ein "komisches" Stück zum Thema Metal Studies verfasst; die ausführliche Schilderung einer Diss zum Thema macht deutlich, dass in diesen Kreisen Nachdenken-über-Metal so undenkbar und obskur anmutet, dass man´s problemlos an das tatsächlich undenkbar-obskure (Dauer-)Thema von plagiierenden Politicos dranntackern kann. Oder ist das die subtile Anspielung darauf, dass Gutti bekennender ACDC-Fan war....? Ach - ich hab keine Ahnung. Lest halt selbst:


"Die Vorgänge um die Dissertation der Bundesbildungsministerin lassen ahnen, welche Abgründe an Plagiatswesen noch unausgelotet sind. Hat irgendein Anonymus eigentlich schon mal nachgeprüft, ob in diesen Politiker-Doktorarbeiten nicht wieder der 8. Mai 1945 als Tag genannt wird, an dem das Deutsche Reich unterging? Dabei wird dies in der Fachliteratur längst wortgleich dargestellt (siehe H. A. Winkler, Deutsche Geschichte vom „Dritten Reich" bis zur Wiedervereinigung. München 2000, S. 114 ff.: „Mit dem ,Dritten Reich' ging am 8. Mai 1945 auch das Deutsche Reich unter", vgl. ibid. Anm. 1133,S. 679 f.). Im Interesse wissenschaftlicher Seriosität empfehlen sich daher Vorhaben, die gar nicht erst den Verdacht aufkommen lassen, jemand habe sich je mit ihnen zu befassen gedacht. Beispiele: „Die zweite Epiphanie der Plattwürmer", pardon: „Die zweite Epidermis der Plattwürmer", oder „Solid procedebat elephans in pontem: Von Päpsten, Eselsbrücken und schlittenfahrenden Elephanten". Maßstäbe setzen auch „Der Gebißzustand von Unteroffizieren im Sanitätsdienst im Vergleich zu Unteroffizieren im Truppendienst der deutschen Bundeswehr" sowie „Gesprächsanalytische Untersuchung von deutschen und kasachischen Talkshows". Hier fehlen Raum und Zeit, dem Stand dieser Projekte nachzugehen. Gewiss aber gehört in die o. g. Kategorie Dave Snells Doktorarbeit „Identität und Gemeinschaft von Heavy-Metal-Fans" ‚vorgelegt dem Fachbereich Soziologie der Universität Waikato, Neuseeland. Snell ist selbst Schwermetal-liker; er trägt verwaschene Jeans, schwarze T-Shirts mit seltsamen Aufdrucken sowie lange, etwas wirre Haare. Die hier leicht gekürzte Synopsis von fünf Jahren Forschung: Kein Heavy-Metal-Freund sei wie der andere, vor Verallgemeinerungen ist daher mit gebotenem Nachdruck zu warnen. Typische Merkmale der untersuchten Personengruppe seien dessen ungeachtet verwaschene Jeans, schwarze T-Shirts mit seltsamen Aufdrucken und lange, etwas wirre Haare. Dank dieser Erkenntnisse ist Mr. Snell heute Dr. Snell. Nun glauben manche, einschlägige Bands wie. Def Leppard kämen direkt aus der Hölle. Der Name lässt sich mit tauber Leopard übersetzen und als Diagnose des finalen Zustands von Hörern dieser Musik verstehen. Snells Lehrmeinung ist, dass solche Menschen verwaschene Jeans, schwarze T-Shirts mit seltsamen Aufdrucken und lange, etwas wirre Haare trotz der unbestreitbaren optischen Nachteile als sozialen Code nutzen und sich so ihrer Gemeinsamkeit versichern. Die Frage, ob sie das tun, weil sie einander wegen Hörschäden ja nur schwer verstehen können, wäre weitere Forschungen wert. Seine Thesen trug Snell nun auf einer Fachtagung vor; und alles, was der Doktorvater noch anzufügen hatte, war: Gute Arbeit."

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