"Metal matters - Heavy Metal als Kultur und Welt"

Die interdisziplinäre Tagung am 3. bis 5. Juni 2010 an der HBK Braunschweig, organisiert von Rolf F. Nohr und Herbert Schwaab

Anfang Juni 2010 hat die Tagung "Metal matters - Heavy Metal als Kultur und Welt" in Braunschweig versucht, eine Leerstelle der Kultur- und Medienwissenschaft mit auszufüllen und die Komplexität des Phänomens Metal herauszustellen. Dieser Blog bündelt die Perspektiven der Konferenz und versucht den dort interdisziplinär zusammengeführten Strom aus Ideen, Projekten und Perspektiven vorläufig fortzuführen.

Montag, 8. Oktober 2012

CfP: Hard Wired III - Heavy Metal and Society

3. Arbeitsgespräch zur Heavy Metal-Forschung, 07.-08. Juni 2013, Institut für Musiksoziologie,
mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien

Seit dem Jahr 2010 finden im deutschsprachigen Raum unter dem Titel „Hard Wired“ an jährlich wechselnden Standorten interdisziplinäre Arbeitsgespräche zur Heavy Metal-Forschung statt. Ziel dieser Veranstaltungsreihe ist es, Wissenschaftler/innen aus dem deutschsprachigen Raum, die gegenwärtig zu diesem Thema forschen, zu vernetzen und gemeinsam aktuelle Erkenntnisse über Fächergrenzen hinweg zu diskutieren.
Im kommenden Jahr findet die Arbeitstagung vom 07.-08. Juni 2013 am Institut für Musiksoziologie der mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien statt. Passend zur institutionellen Verankerung lautet der Arbeitstitel von Hard Wired III diesmal „Heavy Metal and Society“.
Standen in den „Metal Studies“ als einem noch sehr jungen Forschungsfeld bisher vor allem Überlegungen im Vordergrund, welche die Konstitution des Untersuchungsgegenstands selbst betreffen („Was ist Metal?“), soll Heavy Metal bei der kommenden Arbeitstagung in einem breiteren, gesellschaftlichen Zusammenhang erörtert und als Phänomen unserer Zeit analysiert werden: Wie funktioniert(e) Heavy Metal in (unterschiedlichen) Gesellschaften und sozialen Systemen?
Zentrale Fragen, die sich unter diesem Blickwinkel stellen und für die Abstracts erbeten werden, lauten:
▪ Was sagt die Genese und das langjährige Fortbestehen von Heavy Metal über das Leben in modernen Gesellschaften aus? Wie und wodurch hat sich die gesellschaftliche Wahrnehmung von Heavy Metal im Verlauf seiner Geschichte verändert? Welcher gesellschaftliche Stellenwert kommt Heavy Metal heute zu?
▪ Wie funktioniert Heavy Metal als eine inzwischen global verbreitete kulturelle Praxis in konkreten lokalen und nationalen Kontexten? Worin bestehen länderübergreifend Gemeinsamkeiten, wo liegen Unterschiede?
▪ Auf welche Weise schlagen sich „äußere“ Rahmenbedingungen (z. B. wirtschaftliche, technologische, kulturelle, politische, religiöse) in der Produktion, Distribution und Rezeption von Heavy Metal nieder? Und umgekehrt: In welchen Hinsichten trug Heavy Metal zu Veränderungen im gesellschaftlichen/sozialen Leben bei?
▪ Wie ist die Anhängerschaft des Heavy Metal konstituiert? Warum ist Heavy Metal z. B. nach wie vor primär eine Angelegenheit weißer, männlicher Mittelschichtsangehöriger? Welches Politikverständnis vertreten Heavy Metal Anhänger/innen? Bestehen diesbezüglich je nach „Sub-Szene“ (z. B. Black-, Death-, Gothic-, Power Metal) Unterschiede? Und in welcher Relation stehen die privaten politischen Ansichten der
Anhänger/innen zu politischen/ ethischen Haltungen, die im Heavy Metal vertreten werden?
▪ Wie funktionieren kreative Netzwerke und Gruppenprozesse im Heavy Metal (z. B. Band-Kollektive, Szene-Medien, Veranstaltungsorganisation; Do-It-Yourself- Praktiken; Möglichkeiten des Einbringens in eine „Szene-Elite“) – evtl. auch im Unterschied zu anderen Subkulturen bzw. Szenen?
▪ In welchem Verhältnis steht Heavy Metal zu anderen Subkulturen bzw. Szenen? Worin liegen wesentliche Unterschiede, auch jenseits des Erklingenden? Wie funktionieren Abgrenzungsstrategien? Zu welchen anderen Subkulturen und Szenen bestehen fruchtbare Beziehungen?
Das übergeordnete Ziel von Hard Wired III wird es sein, gemeinsam zu erarbeiten, worin die gesellschaftliche Relevanz von Heavy Metal (-Forschung) liegt. Dies erscheint gerade vor dem Hintergrund der Konstituierung von „Metal Studies“ als neues, eigenständiges Forschungsgebiet als besonders bedeutsam.
In Anbetracht dessen, dass es sich bei der mdw um eine Kunstuniversität handelt, sind neben wissenschaftlichen Beiträgen auch künstlerische Präsentationen – etwa als Ergebnis einer künstlerischen Abschlussarbeit (Filme, Performances etc.) – ausdrücklich erwünscht.
Neben Ergebnis-Präsentationen sind ferner auch Einblicke in noch laufende Forschungsprojekte willkommen. Auch Gruppenpräsentationen sind möglich. Den Referent/innen stehen für ihre Präsentation 20 Minuten zur Verfügung, für die Diskussion des Beitrags im direkten Anschluss werden jeweils 10 Minuten eingeplant. Diese Zeitvorgaben sind als verbindlich anzusehen.
Bitte mailen Sie Ihr Abstract mit max. 400 Wörtern und unter der Angabe von max. fünf Keywords bis zum 15. Jänner 2013 an chaker-s@mdw.ac.at. Bereits an dieser Stelle wird darauf verwiesen, dass die innovativsten Beiträge im Herbst/ Winter 2013 als Sammelband in der renommierten, institutseigenen Buchreihe „Musik und Gesellschaft“ (Peter Lang Verlag) erscheinen sollen, eine Zusage des Reihenherausgebers liegt vor.
Referent/innen, die sich für die Publikation ihres Beitrags interessieren, vermerken dies bitte kurz im Abstract und werden gebeten, die Abgabe ihres Artikels (mit maximal 20.000 Zeichen, Detail-Infos folgen) mit spätestens 31. Juli 2013 einzuplanen.
Auf Ihre/Eure Einsendungen freut sich
Sarah Chaker

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